Good Bye ZMF …

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Nach 11 Jahren ZMF in der Brunnenstrasse 10 ist ab Juli 2013 Schluss. Wir erlebten drei neue Eigentümer, der jetzige möchte über uns sein Penthouse errichten. Wir sind traurig, aber nicht böse. So richtig angepasst haben wir uns nie. Obwohl wir alle längst aus Mitte weggezogen sind, fand sich neues Publikum. Und alle sagten:„Dass es so etwas hier noch gibt!“ Darauf sind wir stolz.

Als Hobby 1997 angefangen, war die Brunnenstrasse 10 die erste feste Location unseres Kulturvereins. Anfänglich war immer nur donnerstags geöffnet – ohne Eintritt, Werbung, Security oder Gagen. Da durfte man in Mitte noch Feiern, Grillen, Schwimmen, Parken, Rauchen und alte Autos fahren. Mittlerweile ist unser Verein erwachsen geworden. Unser Motto bleibt aber:“Improvisiert immer, ganz genehmigt nimmer!“

Alte Einladungen durchgehend, ist zu viel passiert um alles zu erwähnen. Das Programm war sehr wechselhaft und umfangreich, die Öffnungszeiten halbwegs regelmäßig. Mit viel Kunst und Kultur, viel Selbstgemachtem und einem Labyrinth aus Räumen und Durchbrüchen. Das Publikum ist ein interessantes und buntes Gemisch unterschiedlicher Herkunft und Einkommensschichten. Es sind nicht wenige Künstler in dieser Zeit mit uns gestartet und heute international bekannt.

Wir danken allen Vereinsmitgliedern, Gästen und Veranstaltern. Wir sehen uns bestimmt an unseren neuen Standorten im Wedding (Brunnen70), auf unserem Freiluftgelände in Neukölln, oder bei einer unserer externen Veranstaltungen. Zur Möbelfabrik verabschiedet sich am 29. Juni 2013 mit einer letzten Veranstaltung von seinen Freunden und Unterstützern.

Wir danken insbesondere Frau Jutta Weitz von der Wohnungsbaugenossenschaft Mitte mbH und Dolly Leupold vom Kulturamt Mitte, die uns und viele Andere trotz verrückter Ideen nach Kräften ohne Wenn und Aber gefördert haben! Sie machte uns bekannt mit dem Eigentümer des Grundstücks Brunnenstrasse 10, der aufgeschlossen für unsere Ideen war.

Wir möchten auch diejenigen nicht unerwähnt lassen, die mit allen Mitteln versucht haben, uns zu verdrängen.
Die Nachbarin Marit war Künstlerin und ließ sich nur gegen Bares von einem Anruf bei der Polizei abhalten. Obwohl sie offiziell mit WBS woanders wohnte, und nebenan lediglich ihr Atelier hatte, ließ das leider kein Amt gelten. Daraufhin musste umgebaut und der Eingang zum Park verlegt werden.

Der Nachbar Elmar war ebenfalls Künstler. Er bewohnte eine Remise im Hinterhof, mit einem Fenster in der Brandmauer. Hier konnte er sich allabendlich derjenigen vornehmen, die gegen „seine“ Brandwand im Weinbergspark urinierten. Er brachte die ganze Gegend gegen sich auf, klagte gegen Baustellen, Mitbewohner und eben auch uns.

Uns so kam das Grünflächenamt auf die glorreiche Idee, den gerade erst vom Bauamt geforderten Rettungsweg zum Park wieder zu schließen. Der sehr sensible Umgang mit dem Bauamt stand nun einer weiteren Prüfung bevor, da nun ein Rettungsweg fehlte. Dieses Mal war man immerhin um eine Lösung statt einen Schuldigen bemüht, sagte Ja statt Nein.

Sie alle waren letztendlich nicht erfolgreich.

Wir haben uns neue Standorte gesucht.

Der Verein Zurmoebelfabrik fördert zeitgenössische Medien und freie Kunst.
Die Mitgliedschaft ist kostenlos.

Auf zu neuen Ufern!

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